Négligé

Fr: Nachtgewand

Wie der Namen schon sagt, handelte es sich zunächst um ein Kleidungsstück, das im Bett oder zumindest - met verlöff, met verlöff - zum Rumgammeln getragen wurde. Im galanten Zeitalter war es durchaus akzeptiert, im Schlafzimmer Besuch zu empfangen und dabei die damalige Entsprechung zum Morgenrock zu tragen. So umfaßte der Begriff Negligé mit der Zeit nicht nur das eigentliche Nachthemd, sondern auch die losen Kleidungsstücke, die man darüber trug, um präsentabel zu sein.

Wie es so oft mit der Mode geht, wurde lässige Hauskleidung nach und nach auch nach draußen getragen, sobald man sich daran gewöhnt hatte - und sobald man sich ein paar Verzierungen dafür ausgedacht hatte. Ein anderes Kleidungsstück übernahm dann die Rolle des Hauskleides. Aber auch der Begriff des Negligé wandelte sich, und am Ende des 18. Jh. bezeichnete man so jede alltägliche Kleidung im Gegensatz zur formellen, der Grande Parure. Der Begriff Deshabillé ist weitgehend gleichbeteudend.